Kollektive Erleichterung beim 1. FC Köln


Der 1. FC Köln bewegt die Menschen. Dies wird immer mehr deutlich, denn viele Leute unterschiedlichster Natur sprechen über den Traditionsverein vom Rhein, der nach dem überaus wichtigen Heimsieg gegen den FSV Frankfurt mit einem weiteren Sieg beim SC Paderborn in die Erfolgsspur zurückkehren möchte.

Der FC wird kontrovers diskutiert. Dies wird auch deutlich, als man den Worten von Frank Biernat zuhören kann, der als Redaktionschef bei RTL-Explosiv arbeitet und glühender Fan des Geißbockklubs ist. Offenherzig gibt er an, dass die Leistung gegen den FSV durchaus seine Bewunderung gewonnen hätte, er aber gleichzeitig auch nicht verstehen würde, warum in diesem Spiel gegen den hessischen Kontrahenten der Kölner Trainer Holger Stanislawski nicht mit zwei Angreifern agiert hätte. Beim „FC-Stammtisch“, bei dem er zusammen mit Gastgeber Ralf Friedrichs, Hannes Linßen und dem FC-Anhänger Dieter Voss diskutiert, fällt Biernat eine gewagte Aussage: „Das Spiel gegen den FSV Frankfurt, aber auch die erste Hälfte gegen Energie Cottbus haben gezeigt, dass der FC auch oben mitspielen kann.“
Zum Glück sei die zu lang anhaltende Negativserie nun vorbei und man kann sich endlich auf andere Sachen als das kollektive Hadern konzentrieren. Wenn gegen den SC Paderborn am morgigen Freitag allerdings verloren werden sollte, dann war dieser hart erkämpfte 2:1 Sieg des FC gegen das derzeitige Spitzenteam aus Frankfurt von keiner allzu großen Werthaltigkeit. Bei genauerer Betrachtung des Tabellenbildes zeigt sich schnell, dass die Mannschaften sowohl im Abstiegs-, wie auch im Aufstiegskampf extrem eng beieinander liegen und mit einer Siegesserie ein gewaltiger Sprung geleistet werden kann. Verständlicherweise drückt deshalb Stanislawski bewusst auf die Euphoriebremse, wenn er gegenüber dem „Kölner Stadtanzeiger“ angibt: „Ich bin jetzt nicht euphorisiert. Wir können maximal ein bisschen durchpusten.“
Die Mannschaft spielte und kämpfte zumindest im zweiten Spielabschnitt, dass auch die rund 30.000 Zuschauer mit einem Lächeln das Stadion verlassen konnten. Endlich einmal konnte auch sportlich demonstriert werden, warum der Trainer
von seinem Team so überzeugt gewesen ist. Ein Team, welches unbedingt dieses Erfolgserlebnis benötigt hat. Durch Erfolge, wie gegen den FSV steigt automatisch das Selbstvertrauen der zumeist jungen Spieler, die mit der enormen Erwartungshaltung und dem gewaltigen Druck beim Spiel bei Union Berlin nicht zurechtgekommen sind. Hinzu kam durch diesen Sieg die Tatsache, dass für den Trainer zum 43. Geburtstag ein besonders schönes Geburtstagsgeschenk bereitet worden ist.
Der Trainer fordert vor dem Gastspiel in Paderborn dennoch: „Dann müssen wir viele Dinge besser machen.“ Auch diese Eigenschaft könnte hilfreich sein, denn nichts wäre in dieser Situation schlimmer als ein übertriebenes Maß an Selbstzufriedenheit. Gegen den SCP wird ein Kampfspiel erwartet. Für den ostwestfälischen Gastgeber ist dieses Aufeinandertreffen gegen den mehrmaligen Deutschen Meister ein absoluter Saisonhöhepunkt. Dementsprechend wird SC-Trainer Stephan Schmidt seine Kicker einstellen.
Zumindest ist der FC jetzt enorm erleichtert, wie der meinungsfreudige Trainer zugegeben hat: „Diese Kritikpunkte müssen wir uns nicht mehr anhören und können dahinter einen Haken machen.“ Was er jedoch nicht als positiv vermerken konnte, war die Tatsache, dass durch den späten Frankfurter Anschlusstreffer bis zur letzten Spielminute um diesen wichtigen Sieg gezittert werden musste. Der ehemalige Pauli-Trainer gibt unumwunden zu: „Das war ein zähes Ding mit gutem Ende.“
Keine Überraschung stellt für ihn die Tatsache dar, dass die eigene Anhänger sich als extrem verständnisvoll präsentierten und sich zu keinen Pfiffen haben hinreißen lassen. Dafür hat er auch eine Erklärung: „Die Fans wollen, dass auf dem Platz eine Mannschaft steht, die viel investiert.“ Und beruhigt ergänzt er: „Deshalb müssen wir keine Angst vor den Fans haben.“


Informationen
Quelle: ksta.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: 1. FC Köln; Stanislawski; FSV Frankfurt; SC Paderborn
Datum: 27.09.2012 16:46 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-kollektive-erleichterung-beim-1--fc-koeln-2296.html
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